Belgien als Objekt und Subjekt europäischer Außenpolitik. Historische Fallstudie zu den politischen Determinanten und Möglichkeiten eines kleinen europäischen Landes.
Die belgische Staatsgründung 1830 ist das nationalstaatliche Ergebnis des Bemühens europäischer Großmächte, das europäische Gleichgewicht zu erhalten. Dies implizierte für Belgien selbst die Wahrung strengster Neutralität in außenpolitischen Konflikten in Europa. Die belgische Außenpolitik der Jahre bis hin zum II. Weltkrieg ist daher auch zu definieren als eine Gratwanderung zwischen Neutralitäts- und Unabhängigkeitspolitik. Erst die Einbindung in eine neugestaltete Europapolitik und die Bildung der europäischen Gemeinschaft haben diese oft kontroverse Konstellation von Neutralität und Unabhängigkeit aufgehoben.